Vortrag
Bernstein-Insekten: Zeitkapseln der Evolution

Ein Vortrag von Dr. Volker Lohrmann (Kurator für Entomologie, Überseemuseum Bremen)
Wir suchen ihn am Strand, tragen ihn als Schmuck oder untersuchen ihn unter dem Mikroskop – Bernstein fasziniert den Menschen seit jeher. Als Tränen der Götter oder auch als Gold der Wikinger bezeichnet, ist der Begriff des Bernsteins heute untrennbar mit der kulturellen Ikone des Bernsteinzimmers oder der in Bernstein eingeschlossenen kreidezeitlichen Stechmücke im Hollywood-Blockbuster Jurassic Park verbunden.
Für die Wissenschaft sind es insbesondere die gelegentlich vorkommenden tierischen oder pflanzlichen Einschlüsse, die sogenannten Inklusen, die den Bernstein zu einem faszinierenden Forschungsfeld machen – als einmalige Fenster in die Vergangenheit. Denn Bernstein ermöglicht aufgrund seiner Konsistenz die nahezu perfekte Erhaltung von fragilen und zarten Strukturen selbst kleinster Insekten. Anhand verschiedener Beispiele erläutert Dr. Volker Lohrmann, Kurator für die Insektensammlung am Übersee-Museum Bremen, was Bernstein eigentlich ist, woher dieser kommt und was die Wissenschaft mit Hilfe moderner Untersuchungsmethoden anhand der eingeschlossenen Insekten-Fossilien für Erkenntnisse gewinnen kann.
Der Vortrag findet im Rahmen des Projektes „Förderung von blütenbesuchenden Insekten in der Stadt Bielefeld durch den Aufbau eines Bielefelder Netzes (BieNe)“ statt, gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
Vor dem Vortrag kann namu die Sonderausstellung “Facettenreiche Insekten” besucht werden. Das Museum befindet sich mit 400 Metern Entfernung und etwa 5 Gehminuten in der Nachbarschaft. Der Eintritt ist ab 16.30 Uhr bis Vortragsanfang frei.
Wer dann noch in die sehenswerte Ausstellung des Kunstforums Hermann Stenner hineinschnuppern möchte, kann dies ab 17.30 Uhr tun.
Foto oben: Cretolixon alatum (Weibchen) aus Lohrmann et al. (Fossil Record 23/2020 (CC BY 4.0)