Auflösung Do it yourself

    Selbermachen liegt wieder im Trend, aus Freude am Gestalten oder aus Umweltbewusstsein. Die hier gezeigten Objekte entstanden aber aus dem Mangel in vergangenen Zeiten. Sie sind alle in unserer Sonderausstellung „Do it yourself! Die neue Lust am Selbermachen“ zu sehen.

    Aschenbecher

    Aschenbecher aus der Hobbywerkstatt

    um 1960

    Ein Flugzeugmechaniker aus Engelskirchen (geb. 1917) bastelte in seiner Freizeit im heimischen Hobby-Keller vor allem mit Metall. Er fertigte in den 1960er Jahren diesen Aschenbecher an.

    Handtasche

    Handtasche aus upgecycelter Jeans

    Upcycling bezeichnet die Umwandlung oder Wiederverwertung von bereits vorhandenem Material. Nachhaltigkeit spielt beim Upcycling heute eine wichtige Rolle. Die Handtasche wurde aus abgelegter Kleidung angefertigt.

    Kajak

    Boot aus dem Abwurftank eines Weltkriegsbombers

    Um die Reichweite von Flugzeugen in der militärischen Luftfahrt zu erhöhen, wurden im II. Weltkrieg Zusatztanks verwendet. Diese wurden abgeworfen, sobald sie leer waren. In Regionen wie Rietberg fanden sich zu Kriegszeiten zahlreiche leere Abwurftanks, die Kinder zum Befahren der Weser nutzten.

    Monopoly

    Nachgebautes Monopoly mit Suralin-Spielfiguren

    Zwickau, um 1970

    Das kapitalistische Spiel „Monopoly“ war in der DDR zwar verboten, aber ebenso beliebt. Wer das Spiel aus dem Westen kannte und es dennoch spielen wollte, musste es selbst nachbauen. Das hier gezeigte Spiel wurde schon in den 1970er Jahren gespielt. Es wurde von Matthias Göpner angefertigt. Nach der Wende kamen Original-Häuser und Geldscheine hinzu.

    Rasenmäher

    Rasenmäher der Marke Eigenbau

    Bad Köstritz, um 1970

    Dieser Rasenmäher wurde in der DDR angefertigt. Der Unterbau besteht aus einem Puppenwagengestell mit selbstgedrechseltem Holzaufsatz, in welchem der Motor einer Wäscheschleuder und das Messer eingesetzt und befestigt wurden. Die rote Kunststoffschüssel dient der Abdeckung des Motors.

    Sandalen

    Strohpantoffeln aus dem Werkunterricht

    1947

    Schuhe waren in der Nachkriegszeit Mangelware. Sie wurden daher aus Ersatzmaterialien hergestellt. Ein besonders robuster Ersatz für Schuhsohlen waren Reifenteile. Die Strohpantoffeln wurden im Werkunterricht angefertigt, der in der Nachkriegszeit ganz unter dem Zeichen des allgegenwärtigen Mangels stand.

    Tischbohrmaschine

    Tischbohrmaschine für Hobby-Handwerker:in

    Die Tischbohrmaschine von 1934 ist auf das Untergestell einer Nähmaschine montiert und wird von einem Elektromotor über den flachen Lederriemen angetrieben. Ein selbstgebauter Schleifbock dient dem Schärfen der Bohrer. Er ist über den Original-Rundriemen der Nähmaschine mit dem Motor verbunden. Die Maschine wurde bis 1995 vor allem zum Bau einer Modelleisenbahn genutzt.

    Webrahmen

    Schulwebrahmen und Strickliesel

    um 1950

    Mädchen in Deutschland bekamen als Einführung in die Handarbeit in den 1950er Jahren oft eine Strickliesel oder einen Webrahmen. Die Strickliesel lehrte die Grundlagen des Strickens, indem sie ein einfaches Stück Garn in eine gestrickte Schnur verwandelte. Beides kommt auch heute noch in Kindergärten und Grundschulen zum Einsatz. Es soll die Feinmotorik schulen und Kreativität fördern.