Sonderausstellung

    Archäologie und Zeitgeschichte – Die Sammlung Junkermann

    Siegfried Junkermann war einer der Wegbereiter der Archäologie in Ostwestfalen. Er forschte insbesondere zur Steinzeit und entdeckte dabei zahlreiche Steinartefakte aus dieser Zeit. Von der Alt- bis zur Jungsteinzeit wurden Klingen, Schaber, Axtköpfe und Abschläge zu einer umfangreichen Dokumentation steinzeitlichen Lebens in Bielefeld und Umgebung.

    Als Mitglied des Naturwissenschaftlichen Vereins hielt er auch regelmäßig Vorträge über das Thema. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er in den 1930er Jahren immer mehr ausgegrenzt und an seiner Arbeit gehindert, seine Sammlung wurde ihm unter Wert abgekauft. 1939 floh er nach Großbritannien. Am 19.10.2022 wurden in der Turnerstraße 11 Stolpersteine für die Junkermanns verlegt.

    Die Vitrine im Eingangsbereich des Museums zeigt bedeutende Stücke aus Junkermanns Sammlung, die heute im namu aufbewahrt wird. Zum besseren Verständnis ihrer Funktion werden einzelne Stücke durch Illustrationen von Marion Scheuer in ihrem Funktionszustand abgebildet. Diese Rekonstruktionsvorschläge zeigen, wie Klingen und Beile mit Sehnen, Leder oder Birkenpech in Griffen aus Holz oder Geweihstangen befestigt wurden und so Werkzeuge mit verschiedenen Funktionen darstellen. Die Rekonstruktionen entsprechen der wissenschaftlichen Sichtweise und waren meist schon zu Junkermanns Zeiten bekannt.